Der Ohridsee ist mit rund 1,4 Million Jahren der älteste See Europas und ein Wunder der Natur. Doch durch Überfischung und Verschmutzung sind einzigartige Spezies im See vom Aussterben bedroht. Die beiden Anrainerstaaten Nordmazedonien und Albanien haben jedoch unterschiedliche Interessen und Umweltschutzgesetze. Das führt zu Konflikten.
Der Ohridsee gilt als das Gewässer mit der höchsten Biodiversität weltweit. Selbst Arten, die überall sonst bereits ausgestorben sind, haben hier über viele Jahrtausende überlebt: Mehr als 200 Pflanzen und Lebewesen sind ausschließlich hier zu finden, wie zum Beispiel die Ohrid-Forelle. Doch diesen lebenden Fossilien droht Gefahr.
Nordmazedonien und Albanien gehören noch immer zu den ärmsten Ländern Europas, und der Tourismus rund um den Ohridsee verspricht wirtschaftliches Wachstum, trägt aber auch zur Verschmutzung des prähistorischen Gewässers bei. Da der Fischbestand bereits sinkt und endemische Spezies vom Aussterben bedroht sind, will die UNESCO den See auf die Liste des gefährdeten Welterbes setzen. Die Menschen in der Region sind zwiegespalten, zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und dem Schutz dieser einzigartigen Natur.
So darf man in Albanien beispielsweise die Ohrid-Forelle noch fischen, was in Nordmazedonien bereits streng verboten ist. Ein Grund für ständige Konflikte an der Grenze, die mitten durch den See verläuft.
Toni Bllazhde lebt auf der albanischen Seeseite von der Fischerei und hat kein Verständnis für die strengen Maßnahmen der nordmazedonischen Grenzpolizei. Oft kommt es vor, dass die Fischerboote und Netze der albanischen Fischer konfisziert werden. Aus seiner Sicht ist der See immer noch gesund: „Die Ohrid-Forelle ist nicht in Gefahr. Ich verstehe es nicht! Warum macht die UNESCO so eine Panik?“
Im Nachbarland sieht das der Taucher Nikola Paskali ganz anders. Er sammelt Abfälle und Schrott vom Boden des Sees und sagt: „Der Müll ist der Krebs des Sees“.
Reportage (D 2022, 32 Min)
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Video verfügbar bis zum 26/02/2024
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