Unter freiem Himmel und bei rund minus 15 Grad ist im Nürnberger Stadtgraben ein Mädchen geboren worden. Eine 20-jährige Obdachlose brachte das Kind zusammen mit einem Begleiter am frühen Freitagmorgen auf dem Lüftungsgitter einer U-Bahnstation zur Welt, wie die Bundespolizei mitteilte. Als die Beamten gegen 5.00 Uhr eintrafen, war die Geburt bereits abgeschlossen. Die Frau versuchte, sich und ihr Baby mit einem Schlafsack gegen die eisige Kälte zu schützen. Der wenige Minuten später eingetroffene Rettungsdienst brachte Mutter und Kind ins Krankenhaus.
Die Stadt Nürnberg teilte mit, das Jugendamt sei im Rahmen seines Schutzauftrags aktiv und in engem Kontakt mit dem Sozialdienst der Klinik, in der sich Mutter und Kind befänden. Das Kind werde vom Jugendamt in Obhut genommen. Dann müsse die familiäre Situation geklärt werden. Die Stadt wies daraufhin, dass in Nürnberg mehrere Einrichtungen, darunter eine städtische existierten, in denen geschützte Mutter-Kind-Räume bereitstünden.
Wie es den beiden geht, war zunächst unklar. Laut Rettungsleitstelle wurden aber keine Komplikationen bekannt. Warum die junge Frau sich nicht vor der Geburt in ein Krankenhaus begab, blieb offen. Bundes- und Landespolizei hatten nach einem Anruf nach der Frau gesucht.
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