Bei einer schweren Explosion auf dem Flughafen der jemenitischen Stadt Aden sind am Mittwoch nach offiziellen Angaben mindestens 16 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Eine Sicherheitsquelle sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass einige der Verletzen schwer verwundet seien und zur Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden. Der Vorfall ereignete sich kurz nach der Landung eines aus Saudi-Arabien kommenden Flugzeuges mit der neuen Regierung des Jemens.
Der Regierungschef und seine Mitglieder sind nach Angaben von Informationsminister Muammar Al-Erjani aber wohlauf. «Wir versichern unseren Leuten, dass alle Kabinettsmitglieder sicher sind», schrieb er via Twitter. Es handele sich um einen «feigen Terroranschlag der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz».
Der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Martin Griffiths, schrieb auf Twitter: «Ich verurteile den Angriff auf den Flughafen von Aden bei der Ankunft des Kabinetts und die Tötung und Verletzung vieler unschuldiger Zivilisten.» Sein Beileid gelte allen Hinterbliebenen der Opfer. Griffiths wünschte dem Kabinett Kraft, sich «den schwierigen Aufgaben zu stellen». «Diese inakzeptable Gewalttat ist eine tragische Erinnerung daran, wie wichtig es ist, den Jemen dringend auf dem Weg des Frieden zurückzubringen.»
Durch die Explosion, die Augenzeugen zufolge von mehreren Schüssen begleitet wurde, gingen Fenster zu Bruch; mehrere Menschen wurden verletzt, wie in sozialen Netzwerken zu sehen war. Die Hintergründe und das genaue Ausmaß des Vorfalls blieben zunächst unklar.
Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hatte die 24 Minister der neu gebildeten Regierung am Samstag in einer Zeremonie in Saudi-Arabien vereidigt. Die neue Regierung besteht sowohl aus Vertretern des Nordens als auch des Südens und folgt auf ein Abkommen, auf das sich die Konfliktparteien 2019 in Saudi-Arabien geeinigt hatten. Das neue Bündnis der Regierung des Jemens mit den Separatisten des Südens soll deren Machtkampf in dem Bürgerkriegsland beilegen. Die Maschine aus Riad landete einer Quelle der jemenitischen Regierung zufolge inmitten eines «intensiven Sicherheitseinsatzes» in Aden.
Das Land auf der Arabischen Halbinsel ist einer der ärmsten Staaten der Welt. Der Bürgerkrieg, in dem ein Bündnis unter Führung Saudi-Arabiens seit 2015 gegen die Huthis kämpft, hat das Leid der Menschen noch deutlich vergrößert. 24 Millionen Menschen – rund 80 Prozent der Bevölkerung – sind heute auf irgendeine Form von humanitärer Hilfe angewiesen.
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