Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erhält für seinen Vorschlag einer Gutscheinlösung für Satellitenanschlüsse in Haushalten mit schlechtem Internet gemischte Resonanz. Satellitenkapazitäten als Ersatz für einen leistungsstarken Breitbandanschluss seien nur in Ausnahmefällen sinnvoll und womöglich eine Lösung „für ganz abgehängte Höfe“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Donnerstag im SWR-Radio. Scharfe Kritik kam von den Grünen, während der Glasfaserverband Breko die Idee begrüßte.
Wie Scheuer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgaben) sagte, will er Haushalten mit schlechter Internetverbindung einen Gutschein für einen Satellitenanschluss ausstellen. Das soll demnach bundesweit etwa 200.000 Haushalten kurzfristig eine schnellere Netzverbindung und so die „digitale Teilhabe“ an Fernunterricht, Ausbildung zu Hause oder Homeoffice in der Corona-Krise ermöglichen. Der CSU-Politiker bezeichnete sein Vorhaben als Überbrückungshilfe für Häuser in Randlagen, bis auch dort Festnetz-Förderprojekte umgesetzt seien.
Laut den Funke-Zeitungen sollen Haushalte profitieren, die bislang mit Internet-Geschwindigkeiten von unter zehn Megabit pro Sekunde versorgt sind – und bei denen noch kein Ausbau geplant ist. In Scheuers Verkehrsministerium gibt es demnach Überlegungen, den betroffenen Haushalten einen Gutschein in Höhe von jeweils 500 Euro auszustellen – das entspreche etwa den Kosten für Beschaffung und Installation eines Satellitenanschlusses. Die Nutzungskosten von monatlich 50 bis 100 Euro seien damit aber nicht gedeckt.
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